WIE DAS LEBEN SO SPIELT

WIE DAS LEBEN SO SPIELT

Das Schicksal ist (k)ein mieser Verräter! Es passieren Dinge im Leben, die deine Welt in einem Moment schlagartig ändern können. Sie kann durch schreckliche Schicksalsschläge zusammenbrechen oder durch positive Fügungen im hellsten Licht erstrahlen. So hart es auch klingt, manchmal muss man erst eine schlechte Erfahrung sammeln, um am Ende die Kleinigkeiten des Alltags wieder wertschätzen zu können.

Vor einer Weile berichtete ich euch von Chloé, der Straßenhündin aus dem Oman, die wir einen Monat lang zu uns nahmen, während ihr Herrchen verreiste. Chloé wurde mit ca. 4 Monaten auf einer Mülldeponie in der Nähe der omanischen Hauptstadt Maskat gefunden.

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Im Oman können Straßenhunde legal von der Polizei erschossen werden. Die Anwesenheit eines Hundes muss nur einen Anwohner stören und schon reicht ein Anruf, um über das Leben des Tieres zu richten. Chloé wurde von Nada, einer Tierschützerin der Organisation Omani Paws, vor genau diesem Schicksal bewahrt, aufgenommen und liebevoll aufgepäppelt. Vor ein paar Tagen schickte mir Nada einige Fotos, u.a. auch vom Tag als sie Chloé zu sich nahm.

Zu gerne würde ich durch Chloés Augen in ihre Vergangenheit schauen können, um mich zu beruhigen, dass die Zeit auf der Straße vielleicht doch gar nicht so schlimm war, wie ich sie mir vorstelle. Ende letzten Jahres wurde Chloé dank der Zusammenarbeit mit der Münchner Tierschutzorganisation Fantelgarten e.V. nach Deutschland geholt, um sie von hier aus an eine passende Pflegestelle zu vermitteln.

Wahnsinn, was dieses kleine Wesen für ein besseres Leben schon auf sich nehmen und erleben musste. In München angekommen, bekam sie durch Robin ein wundervolles Zuhause und zugleich einen besten Freund an ihre Seite. Die vier Wochen, in denen wir auf Chloé aufpassen durften, waren auch für uns voller Glücksmomente und besinnlicher Augenblicke.

Ein Hund „zwingt“ den Menschen zu so viel mehr „Me-Time“, dazu, raus an die frische Luft zu gehen und das Handy mal beiseite zu legen, um nur das Hier und Jetzt zu genießen. Man wird mit Dankbarkeit und bedingungsloser Liebe überschüttet und von jeglicher Freude angesteckt.

Bereits vor Robins Reise sprachen wir darüber, wenn alles gut klappen würde, uns auch in Zukunft gemeinsam um Chloé zu kümmern. Da sich die berufliche Situation von Robin ändern würde und auch wir nur einen Hund bei uns haben können, wenn wir Unterstützung hätten, bot sich diese Lösung super an, so dass Chloé nun ein fester Bestandteil unserer Familie ist.

Wie ihr wisst, war ein eigener Hund einer meiner größten Wünsche. Gedanklich hatte ich mich immer fest auf einen kleinen Welpen aus einem Wurf eines Züchters eingeschossen, der von Anfang an bei uns sein sollte. Dass es darauf letztendlich nicht ankommt, wurde mir erst jetzt bewusst.

Auf Spaziergängen lernt man immer wieder neue Hunde und dessen Besitzer kennen. Was ich schon für super Tipps bezüglich Ernährung, Hundeschule etc. bekommen habe, kann mir fast keine Google-Recherche geben. Aufgefallen ist mir seitdem, dass zwei von drei Hundebesitzern einen Hund aus einer Tötungsstation oder von Hilfsorganisationen aufgenommen haben, was mich persönlich unglaublich glücklich macht. Absolut nachvollziehen kann ich es, wenn man sich in eine bestimmte Rasse verguckt hat, sei es aus optischen oder Wesensgründen.

Einem Tier, dass dem Tode geweiht ist, jedoch ein schönes Leben zu schenken, erfüllt einen mit so viel Zufriedenheit und sorgt für das Gefühl, etwas Gutes getan zu haben. Natürlich muss jeder diese Entscheidung für sich selbst treffen. Auch ich wurde durch diese Schicksalsfügung eines Besseren belehrt und kann jedem der sich einen Hund anschaffen möchte, nur wärmstens empfehlen, vorab vielleicht nur einen klitzekleinen Blick in eins der umliegenden Tierheime zu werfen und sich erst im Anschluss endgültig festzulegen.

Auch wenn ein Hund viel Arbeit, Verantwortung und ein Stück weit Einschränkung bedeutet, bekommt man dafür im Gegenzug doppelt so viel zurück. Ich hoffe zudem, dass immer mehr Arbeitgeber ihrem besten Gut (ihren Mitarbeitern) die Möglichkeit einräumen, einen Hund in das Arbeitsleben zu integrieren, was eigentlich nur für eine noch bessere Work-Life-Balance und Zufriedenheit des Mitarbeiters sorgen kann.

Schon verrückt, wie das Leben so spielt! Hätte mir jemand noch vor ein paar Wochen erzählt, dass sich mein Traum vom eigenen Hund bald erfüllen und auch die Gegebenheiten dafür perfekt passen würden, hätte ich es nicht für möglich gehalten.

Alles begann mit einem Besuch in einem China-Imbiss …

Everything happens for a reason!

Euer Julchen ♥

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