SRI LANKA REISETIPPS | DOS & DON´TS
Wie versprochen, habe ich euch heute meine Sri Lanka Reisetipps von unserem Urlaub im Dezember letzten Jahres zusammengeschrieben. Was sollte man vor Reiseantritt beachten? Was kann man auf Sri Lanka unternehmen? Was sollte man gesehen haben und welches Hotel ist zu empfehlen? Zudem erfahrt ihr meine ehrliche Meinung über unseren gesamten Aufenthalt und ich erzähle euch, ob ich mir einen weitere Besuch vorstellen kann.
SRI LANKA REISETIPPS
REISEZEIT
Sri Lanka liegt als eine der größten Inselstaaten im Indischen Ozean und wird das Jahr über von zwei verschiedenen Monsunen, die sich entgegengesetzt auswirken, beherrscht. Somit kann es vorkommen, dass bspw. im Landesinneren Regenzeit auf der Tagesordnung steht, dafür jedoch an der Küstenregion optimale Beachday-Bedingungen gegeben sind. Grundsätzlich wird es auf Sri Lanka nur selten kühler als 25 Grad, was besonders für Sommerurlauber genau das Richtige ist. Wir bereisten die Insel im asiatischen Raum Anfang Dezember 2016, um uns hauptsächlich an den Stränden der Südwestküste und auf dem Surfboard aufzuhalten.
Sri Lanka kann aufgrund der tropischen Gegebenheiten das ganze Jahr bereist werden. Es kommt lediglich darauf an, was man von der Insel sehen möchte. Im Netz findet man wie immer diverse Hinweise zu den besten Reisezeiten, oft auch nach Regionen unterteilt.
VORAUSSETZUNGEN
Um auf Sri Lanka einreisen zu können, muss vorab ein Visum beantragt werden, welches sich je nach Länge des Aufenthalts auch noch einmal unterscheidet. Für einen Besuch von bis zu 30 Tagen ist bspw. ein Kurzeitvisa notwendig, welches rund 40 USD kostet und ca. 5-6 Wochen vor Reisebeginn online über eta.gov.lk/slvisa/visainfo beantragt werden sollte. Die Bearbeitung unseres Antrages ging relativ schnell und unkompliziert über die Bühne.
Zusätzlich kann vorab die Webseite des Auswärtigen Amts gecheckt werden, ob zur aktuellen Reisezeit bestimmte Reise- und Sicherheitshinweise gelten (u.a. Schutzimpfungen). Safety first!
HOTELS
Wir hatten während unseres zwei-wöchigen Roadtrips die Möglichkeit, wundervolle und erstklassige Hotels kennenzulernen, in denen wir uns mehr als wohl fühlten. Zu allen Unterkünften findet ihr eine ausführliche Review und jede Menge Bildmaterial unter den folgenden Links:
W15 Escape: Die gepflegte Anlage ist perfekt geeignet für Paare und Freunde, die es stylish und etwas abgeschiedener mögen.
W15 Weligama: Wer nach Sri Lanka reist, um ausgiebig zu surfen und trotzdem nach einer hübschen Unterkunft inkl. direktem Zugang zu einem der bekanntesten Surf-Hotspots „Weligama Beach“ sucht, der ist hier goldrichtig. Alternativ grenzt direkt an das w15 Weligama das Good Story Surf Resort, das hauptsächlich als Surf School ausgelegt ist und on top ein super leckeres Restaurant zu bieten hat. Sehr zu empfehlen und immer schnell ausgebucht.
Cape Weligama: Sri Lanka at it´s best! Das erstklassige Luxus-Resort wurde auf einem Felsvorsprung am Weligama Beach erbaut und ist besonders für Paare und Familien bestens geeignet.
ESSEN & TRINKEN
Leider waren wir ziemlich enttäuscht vom kulinarischen Angebot auf Sri Lanka. Die Hotels davon mal komplett ausgenommen, dort speisten wir im wahrsten Sinne des Wortes wie Gott in Frankreich. Von unseren Reisen nach Thailand und Indonesien waren wir es gewohnt, einfache Garküchen auf den Straßen und Märkten auszuprobieren und kamen hierbei oft in den Hochgenuss köstlichster Gerichte und Snacks. Auf Sri Lanka wird extrem viel mit scharfen Gewürzen gekocht und wenn man kein typisches Curry mag oder kein Freund von „hot & spicy“ ist, muss man wirklich nach Alternativen schauen. Was gar nicht so einfach war, da die meisten Alternativen, wie Bratnudeln- oder Reis, egal in welchem Ort, geschmacklich nicht ansatzweise vergleichbar mit dem waren, was man aus anderen asiatischen Ländern oder auch aus Europa kannte.
Sri Lanka hieß vor einigen Jahren noch „Ceylon“ und ist besonders bekannt für seinen hervorragenden Tee-Anbau. Viele Teesorten heißen heute noch immer „Ceylon“, da sie von den regionalen Teeplantagen des Landes stammen. Im Cape Weligama wurde bspw. durch die Hoteliere, welche ursprünglich Teebauern waren, eine tägliche Tea-Time angeboten, um die leckersten Teesorten ever zu probieren.
SEHENSWÜRDIGKEITEN
Das tropische Land ist unglaublich facettenreich und hat nicht nur unterschiedlichste Strände zu bieten, sondern auch exotische Dschungelregionen, Reis- und Teeplantagen. In den Wäldern und selbst am Strand leben verschiedenste Tierarten, wie Affen, Rieseneidechsen, sowie in den Tiefen der Wälder freilebende Elefanten und Leoparden.
Leider werden viele Elefanten immer noch gefangen gehalten und für den Tourismus benutzt. Auch wir erlebten eine grausame Situation vor Ort, bei der mir fast der Atmen stockte. Daher meine Bitte an euch: auch wenn es verlockend scheint, bitte bucht niemals eine Tour, bei der auf einem Elefanten geritten werden kann. Erst wenn die Singhalesen verstehen, dass ihr Angebot keine Nachfrage von Touristen erhält, hören sie vielleicht endlich mit der seelischen und körperlichen Misshandlung der sanften Dickhäuter auf!
Viel schöner ist doch, an einer Safari-Tour durch einen geschützten Nationalpark teilzunehmen und dabei vielleicht sogar das große Glück zu haben, wilde Tiere in ihrem Lebensraum und in freier Wildbahn zu beobachten.
Sri Lanka ist zum größten Teil durch den Buddhismus geprägt, weshalb das Land mit beeindruckenden Tempeln in verschiedensten Formen durchzogen ist. Zum ersten Mal besuchten wir eine ganz andere Art von Tempel – den gigantischen Gesteinsblock „Sigiriya“ (oder auch „Lions Rock“ genannt) im Landesinneren. Auf seinem Felsplateau findet man die Überreste einer Tempelanlage in über 200 m Höhe inkl. einer atemberaubenden Aussicht über den tropischen Regenwald des Landes.
Aufgrund unserer geplanten Reiseroute kamen wir zeitlich leider nicht mehr dazu, die Stadt „Kandy“ zu besuchen, die eigentlich jeder Sri Lanka-Reisende gesehen haben sollte. Hier finden Teehügel, Reisfelder, botanische Gärten und großartige Tempel an einem Ort zusammen – was ganz klar für eine Erkundung spricht.
AKTIVITÄTEN
Auf Sri Lanka hatte ich meine persönlich besten Surf-Bedingungen. Die bekannten Surfspots wie der Weligama Beach an der Südwestküste ist optimal für Anfänger und Pros geeignet und verzaubert zusätzlich am Abend mit unbeschreiblich schönen Sonnenuntergängen. Nicht ohne Grund ist Sri Lanka besonders bei Surfern beliebt. Angesagte Surf-Gebiete sind u.a. auch Mirissa und Midigama Beach, sowie Hikkaduwa (Südwestküste) und Arugam Bay an der Ostküste, die wir jedoch nicht selbst besuchten.
Besonders freuten wir uns auf die Massagen in Sri Lanka, die wir bereits aus Bali und Thailand kannten. Unsere Vorfreude und Erwartungen wurden jedoch leider nicht erfüllt. Ganz „normale“ Massagen werden nur in renommierten Hotels und Resorts zu deutschen Preisen angeboten. Auf Sri Lanka sind traditionelle „Ayurveda Behandlungen“ stark verbreitet, bei der man mit ätherischen Kräuter-Ölen eingerieben wird.
„Einmal müssen wir es ausprobieren, um zu wissen, ob es uns gefällt.“ sagten wir uns, wählten einen etwas in die Jahre gekommenen Massagesalon (Aussehen ist schließlich nicht alles, dachten wir noch optimistisch!) und waren im Anschluss ziemlich „traumatisiert“ von unserer ersten und definitiv letzen Ayurveda Behandlung 😉
MENSCHEN
Die meisten Einheimischen wirkten sehr neutral auf uns und nicht unbedingt glücklich. Vielleicht tragen hierzu auch die immer noch sichtbaren Folgen des schweren Tsunamis, der die Küstenregion 2004 besonders hart traf, bei.
Auch der Islam ist in Sri Lanka vertreten und so kann es auch schon einmal vorkommen, dass der Mann per Handschlag von einem Muslimen begrüßt wird, die Frau jedoch regelrecht ignoriert wird. Wir erlebten diese Situation einige Male, ich nahm es jedoch ziemlich gelassen – auch wenn es wirklich ungewohnt war.
DON´TS
Direkt zu Beginn ging es für uns nach Hikkaduwa an die Südwestküste, da wir hier auf´s Board steigen und die Wellen antesten wollten. Als ersten Eindruck würde ich diesen Ort niemanden empfehlen und auch grundsätzlich davon abraten, dort hin zu reisen. Weder der Strand, noch die Siedlung haben uns ansatzweise überzeugt.
Sofort wurden wir mit der knallharten Realität, die auf Sri Lanka herrscht, konfrontiert. Alle paar Meter liegen mehr oder weniger abgemagerte Hunde an den Straßenrändern, die keinerlei Aufmerksamkeit der Einheimischen bekommen. Anfangs freute ich mich über die vielen Hunde und war absolut überrascht über diese „Invasion“, die ich in diesem Ausmaß aus keinem asiatischen Land zuvor kannte. Auf den zweiten Blick war klar, Hunde werden hier in der Regel als lästiges Ungeziefer angesehen. Hinzu kommt, dass Autos und Busse mit Höchstgeschwindigkeiten durch die Straßen rasen und aufgrund dessen sehr viele unnötige Unfälle passieren.
Gerade sprach ich noch den Satz aus „Wenn hier einer einen Hund anfährt, raste ich aber aus!“, knallte es auch schon heftig und ein Hund wurde vor unseren Augen von einem Bus gestriffen. Das war´s dann für uns mit dem guten Eindruck von Sri Lanka und leider (abgesehen von den tollen Hotels) wurde es während unserer Zeit auch nicht mehr besser.
Apropos, auch wenn die Nutzung von „Public Busses“ preislich sehr verlockend ist, um von A nach B zu kommen, nehmt euch lieber einen Driver, der mit den örtlichen Verkehrsgegebenheiten vertraut ist. Die Busfahrer fahren wirklich wie „Helldriver“, ohne Rücksicht auf Verluste – was auch die Inkaufnahme von schweren Karambolagen bedeuten kann.
HOMELESS DOGS
Schätzungsweise 40 Millionen Hunde leben auf den Straßen von Sri Lanka. Diese unfassbar hohe Zahl muss man sich erstmal auf der Zunge zergehen lassen! Die meisten von ihnen sind krank und verwahrlost. Oft haben die Singhalesen selbst nicht viel zum Leben und halten sich, aus Angst vor Erkrankungen und daraus folgenden Behandlungskosten, von den Vierbeinern fern. Ein Teufelskreis, da der Hund permanent die Nähe zum Menschen sucht, in der Hoffnung, etwas zu Essen oder ein wenig Zuwendung zu bekommen. Am Ende unserer Reise konnte ich das Ausmaß erst so richtig greifen. Je mehr kranke Hunde ich sah und je mehr ich sah, wie mit den Hunden umgegangen wurde, suchte ich nach einer Lösung. Im Netz bin ich dann auf die „Dog Care Clinic“ in Unawatuna gestoßen, die eine hochprofessionelle Webseite betreiben und alles für das Wohl der Hunde vor Ort geben.
Durch Spendengelder finanziert nehmen sie Kastrationen, Sterilisationen, Impfungen und dringende Operationen vor und markieren die Hunde im Anschluss mit einem Halsband, so dass von außen ersichtlich ist, dass dieses Tier gesund ist und keine Gefahr von ihm ausgeht. Dieser Organisation gilt mein größter Respekt und ich bin wahnsinnig dankbar dafür, dass es Menschen gibt, die sich diesem gesellschaftlichen Problem annehmen und somit diesen hilflosen Lebewesen, aber auch den Menschen wieder Hoffnung schenken. Wir haben sofort eine Patenschaft für eine Hunde-Mama und ihre Welpen angenommen und freuen uns, die „Dog Care Clinic“ monatlich unterstützen zu können.
Wer nach Sri Lanka reist, kann der Hunde-Klinik auch einen Besuch abstatten oder sogar einige Tage ehrenamtlich mithelfen. Einen genaueren Überblick über die Arbeit des DCC-Teams könnt ihr euch unter diesem Link verschaffen.
FAZIT
Leider hat uns Sri Lanka (trotz vieler schöner Momente!) entgegen des aktuellen Reise-Hypes, nicht besonders gut gefallen. Wir haben uns in unseren Hotelanlagen zwar pudelwohl gefühlt, doch was bringt es, wenn man weiß, dass vor den Toren bei Mensch und Tier Armut herrscht. Vielleicht sind wir durch den Unfall zu Beginn auch einfach zu negativ beeinflusst gewesen, was nur schwer wieder ins Positive zu rücken war?! Für uns ist auf jeden Fall klar, dass wir eine Reise nach Sri Lanka nicht mehr antreten werden.
Ich bin jedoch der Meinung, dass jeder seine Erfahrungen selbst sammeln und dem Inselstaat eine Chance geben sollte, schließlich ist der Tourismus eine wichtige Einnahmequelle auf Sri Lanka, um u.a. die Infrastruktur wieder aufzubauen.
Lasst mir gerne eure Meinungen oder auch Fragen da, die ich euch in den Kommentaren gerne beantworte. Vielleicht wart ihr auch schon einmal auf Sri Lanka und könnt mir euren Eindruck schildern? Ich bin gespannt 🙂
Euer Julchen ♥