GESTERN WAR EINER DIESER TAGE

GESTERN WAR EINER DIESER TAGE

Gestern war einer dieser Tage, den ich am liebsten aus meinem Gedächtnis streichen wollte. Er fing schon semi an und lief alles andere, als nach Plan. Obwohl ich gegen 4 Uhr, sogar früher als üblich, am Schreibtisch saß und ein paar ungestörte Stunden zum Arbeiten fand, kam ich nur schleppend voran. Dieses ungenügende Gefühl sollte sich durch den kompletten restlichen Tag ziehen.

Unser Mädchen hatte auch nicht die beste Laune und Chloé meinte (mal wieder!), lautstark unseren halben Garten auseinandernehmen zu müssen. Mein persönlicher Tiefpunkt war jedoch erreicht, als wir bereits zum zweiten Mal versuchten, ein Shooting umzusetzen. Beim ersten Mal kam uns mittendrin ein heftiger Regenschauer dazwischen, sodass wir abbrechen mussten. Ok, kann man nichts machen. Hätten wir vielleicht etwas früher dran sein müssen.

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GESTERN WAR EINER DIESER TAGE

Und gestern, da machte uns die neue, plötzlich nicht mehr funktionierende SD-Card unserer Kamera einen Strich durch die Rechnung. Diese Shootings sind generell ein Wettlauf gegen die Zeit, bei dem Kind und Hund bei Laune gehalten werden wollen, damit die Stimmung nicht kippt. Doch bisher, toi toi toi, hat es immer irgendwie geklappt. Gestern leider nicht.

Da saßen wir nun, bei optimalen Wetterbedingungen, kurz vor Sonnenuntergang, in kompletter Montur und relativ gut gelaunt an einem besonderen Plätzchen direkt am See, das normalerweise überlaufen und heiß begehrt ist. Das war Glück und perfektes Timing. Hätte dann auch noch die Kamera funktioniert.

Nachdem wir ausgiebig probierten, uns gegenseitig die Schuld in die Schuhe zu schieben, versuchten wir kurz vor Ladenschluss im nächstgelegenen Supermarkt noch irgendetwas zu retten. Ohne Erfolg. Also fuhren wir mit der übelsten Laune, den tiefsten Mundwinkeln und dem blöden Gefühl von verlorener Zeit wieder zurück nach Hause.

EMOTIONALE TIEFPUNKTE

In diesen emotionalen Momenten fällt es mir unfassbar schwer, mich zurück in die Bahn zu werfen. Mein Puls war auf 180, meine Atmung flach und meine Gedanken alles andere als positiv. „Ein dritter Anlauf wäre in den nächsten Tagen zeitlich fast unmöglich und trotzdem drängt der Abgabetermin.“ Der Druck wurde größer und irgendwie schien alles gegen uns zu laufen. Atemübungen und Ruhe bewahren half ein kleines bisschen, um die schlechte Stimmung nicht vollkommen auf unsere Tochter zu übertragen.

Zu Hause angekommen, sagte keiner mehr ein Wort. Für etwas Ablenkung sollte das Fernsehprogramm sorgen, dass uns beim Vorbereiten des Abendbrots beschallte.

MIT EINEM SCHLAG ZURÜCK

Als ich nach einer Weile genauer auf den Bildschirm schaute, sah ich, dass eine Reportage ausgestrahlt wurde. Im TV lief eine Aufzeichnung über Kinder mit geistigen und körperlichen Behinderungen, die mich mit einem Schlag zurück auf den Boden der Tastachen holte. Es dauerte keine 2 Sekunden, bis mir die Tränen über die Wangen liefen und ich mich so sehr für meine miese Laune schämte.

Wegen einer Nichtigkeit! Einer absoluten und unbedeutenden Nichtigkeit.

Warum ich euch das alles erzähle? Weil ich euch sagen möchte, dass auch bei uns selten alles nach Plan läuft. Jeder Tag eine Herausforderung ist, wir nicht mit einem perfekten Mindset gesegnet sind – auch wenn geteilte Momentaufnahmen auf Instagram vielleicht eine andere Sprache sprechen.

Dinge und Pläne laufen manchmal schief, das ist extrem ärgerlich und im ersten Moment sehr schwer zu akzeptieren. Doch es ist enorm essentiell, den Fokus auf das Wesentliche dabei nicht zu verlieren. Auf das Wichtigste in unserem Leben: Gesundheit, Familie und Dankbarkeit.

An dieser Balance arbeite ich tagtäglich und versuche, daraus zu lernen.

Euer Julchen ♥

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